Das Ende der gut zweistündigen Veranstaltung, die Bürgertreffen heißt, aber einem Neujahrsempfang gleicht, ist immer der Höhepunkt: Dann ehrt Bürgermeister Gregor Schröder einen Verein, eine Gruppe oder eben einen Einwohner für seinen Einsatz und seine besonderen Verdienste um das Gemeinwohl.
Dieses Mal überreichte er Eugen Volbers die hölzerne Ehrentafel der Gemeinde. „Alle in Merzen kennen dich, bekannt bist du weit über die Ortsgrenzen hinaus“, würdigte der Bürgermeister Merzens musikalischen Botschafter. Seit 50 Jahren unterhalte Volbers mit seinem Akkordeon kleine Gesellschaften oder größere Feiern „nicht nur mit Liedern, sondern auch vielen Anekdoten“. Musik und Gesang hätten es Volbers angetan, er sei außerdem aktives Mitglied im Männergesangverein Merzen und begleite regelmäßig die Singnachmittage für Senioren. „Diese Ehrung hast du dir verdient“, sagte Schröder mit Blick auf dessen ehrenamtliches Engagement. Und weil hinter einem starken Mann immer auch eine starke Frau stehe, überreichte Schröder einen Blumenstrauß an Ehefrau Margarete.
„Ein Tag, so wunderschön wie heute“
Eine Veranstaltung wie den Seniorennachmittag der Samtgemeinde Neuenkirchen ohne Eugen Volbers mochte sich Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay gar nicht vorstellen. Sie gratulierte Eugen Volbers zur Ehrung und hoffte, „dass du noch lange weitermachst und wir deine Musik und deine Witze genießen können“. Die Ehrung traf Eugen Volbers nicht ganz unvorbereitet. Vor gut einer Woche hatte der Bürgermeister ihm eröffnet, dass er beim Bürgertreffen geehrt werde. Als sich die Merzener von ihren Plätzen erhoben und lange applaudierten, war dem 70-Jährigen die Rührung durchaus anzumerken. „Danke schön“, sagte er und entschuldigte sich, „dass mir in diesem Moment nicht mehr einfällt“.
Doch dann lief Eugen Volbers zur bekannten Form auf und unterhielt die Anwesenden mit einigen Kalauern. „Ich komme ja nie alleine und habe immer meine Freundin Monika dabei“, lächelte er vielsagend. Ehefrau Margarete blieb bei dieser Bemerkung gelassen, die meisten Merzener wohl auch, als er seine Ziehharmonika aus dem Koffer holte. „Das ist übrigens das älteste Instrument der Welt – es hat so viele Falten.“ Gerne erfüllten die Merzener „ihrem“ Musikanten auch dessen Wunsch: Gemeinsam sangen sie mit ihm das Lied „Ein Tag, so wunderschön wie heute“. Es mag ausgedrückt haben, wie sich Eugen Volbers in diesem Moment fühlte.